Nachhaltigkeit im Unternehmen
Unternehmensweite Nachhaltigkeit
Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements gehen wir prozessübergreifend vor, um systematisch alle Unternehmensaktivitäten zu erfassen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei Umweltschutz sowie Energie- und Ressourceneffizienz – schließlich trägt Sto mit seinen eigenen Produkten wesentlich dazu bei, Energie zu sparen und gebaute Lebensräume zu schützen.
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Qualitäts- und Umweltmanagement
Im Bereich Produktion etablierten wir ein umfassendes Qualitäts- und Umweltmanagement-System, über das alle Standorte erfasst und darüber hinaus sämtliche Produktionsstandorte intern auditiert werden. 20 der 26 dieser Produktionsstandorte sind zusätzlich extern nach internationalen Standards wie ISO 9001, ISO 14001 oder SHARP zertifiziert, um das hohe Niveau zu dokumentieren. Die implementierten Systeme gewährleisten unternehmensübergreifend eine methodische und überprüfbare Vorgehensweise und erlauben die kontinuierliche Identifizierung von Verbesserungsmaßnahmen, eine wesentliche Voraussetzung zur optimalen Steuerung der Unternehmensprozesse.
Darüber hinaus sorgen wir konsequent für eine Rückführung von recycelbaren Materialien sowie eine material- und umweltgerechte Abfallentsorgung. -
Energie- und Ressourceneffizienz
Wir arbeiten stetig daran, unternehmensweit unsere Ressourcen- und Energieeffizienz zu verbessern. Dabei greifen wir unter anderem auf Monitoring-Systeme zurück, mit denen Stromverbrauch und Heizenergie in unseren Gebäuden und Prozessen kontinuierlich erfasst und analysiert werden.
Der Erfolg ist messbar: Im Zeitraum von 2005 bis 2013 konnten wir den Verbrauch von Strom und Heizenergie und damit den Emissionsausstoß in Deutschland trotz der um 31,5 % deutlich gestiegenen Fertigungsmenge in etwa konstant halten. Der Bezug von Trinkwasser war sogar leicht rückläufig. Am Hauptstandort Weizen wird das Produktionswasser aus eigenen Brunnen bezogen, anschließend intern aufbereitet und in einer modernen Silo-Reinigungsanlage wiederverwendet. Nach mehrmaligem Durchlaufen dieses Kreislaufes gelangt das gereinigte Wasser zur städtischen Kläranlage. Ebenfalls konstant blieben in diesem Zeitraum die Abfallmengen. Die Abfallkosten konnten zugleich um ca. 20 % reduziert werden.
Ferner sind alle österreichischen Standorte seit 2004 zertifizierte Klimaschutzbetriebe des Klimabündnisses Österreich, bei denen unter anderem ein Energieleitfaden für alle Betriebsgebäude zum Einsatz kommt.
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Ökostrom
Mit Blick auf Klimaschutz und die Schonung von Ressourcen achten wir darauf, möglichst viel zertifizierten Ökostrom einzusetzen. Besonders erfolgreich sind wir hier in Deutschland, wo im Zeitraum von 2006 bis 2013 der Anteil an Ökostrom von 40% auf 100% gesteigert werden konnte. Allein in den Jahren 2012 und 2013 wurde dadurch im Vergleich zum bundesdeutschen Strommix eine CO2-Ersparnis von über 11.000 t erzielt. Am Standort Weizen betreiben wir zudem eine eigene kleine Wasserkraftanlage.
Zertifikat (PDF) | 330 kB
Zur Erschließung aller Standorte und Tochtergesellschaften werden verschiedene Varianten der ökologischen Stromversorgung ausgelotet und teils getestet. Auch die Eigenversorgung durch Photovoltaik- und Windkraftsysteme kommen bei uns in Betracht.
So haben wir in 2013 eine Machbarkeitsstudie zur Erzeugung erneuerbarer Energien am Standort Tollwitz durchgeführt. Hier konnte jedoch der gesetzlich vorgegebene Mindestabstand eines Windrads zu den Siedlungen der Umgebung nicht eingehalten werden. Kleinwindanlagen ohne besondere Genehmigungspflichten hätten wiederum nur einen kleinen Teil der Stromlasten abdecken können und erwiesen sich als technisch nicht ausgereift.
Bezüglich der Gewinnung von Strom aus Photovoltaikanlagen stellt sich die Frage nach Eigennutzungsmöglichkeiten und dem Vorteil gegenüber einem Bezug von Strom aus Wasserkraft, weshalb wir in diesem Bereich keine größeren Investitionen vorgenommen haben.
Nichtsdestotrotz werden wir auch in Zukunft die Möglichkeiten, umweltfreundlichen Strom zu beziehen oder zu generieren, jeweils standortbezogen und individuell bewerten. -
Mobilität und Logistik
Umweltschutz und Effizienz sind uns auch bei der Fahrzeugflotte wichtig. Wir setzen beispielsweise in Österreich ein Monitoring-System ein, um Routen und Fahrverhalten zu optimieren, und fördern wirtschaftliches und umweltbewusstes Fahren durch die Teilnahme unserer Kraftfahrer an entsprechenden Schulungen beim Kauf neuer LKWs.
Bei der Auswahl an Dienstfahrzeugen orientieren wir uns an einer komplexen Vollkostenanalyse mit optimalem Verhältnis zwischen Preis, Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß. Darüber hinaus investieren wir in E-Mobilität, um neue, umweltfreundliche Formen der individuellen Mobilität zu testen – was nicht zuletzt der Standortsicherung im ländlichen Raum dient.
Für Geschäftsreisen mit der Bahn nutzen viele Mitarbeiter die BahnCard Business, die Mobilität in Fernverkehrszügen innerhalb Deutschlands mit 100% Ökostrom garantiert. Um reisebedingte Emissionen und Kosten zu vermeiden, haben wir zudem mehrere Videokonferenzräume installiert.
Bei der Beschaffung achten wir außerdem darauf, regionale Produkte - wo dies möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist - zu bevorzugen, um die Transportwege kurz und den Ressourcenverbrauch gering zu halten. In Deutschland werden rund 72 Prozent des Einkaufsvolumens von Hauptrohstoffen und Verpackungen im Umkreis von maximal 350 km beschafft, Dämmplatten im Umkreis von maximal 250-300 km. -
Lieferkette
Die Nachhaltigkeitsaktivitäten bei Sto beschränken sich nicht nur auf das eigene Unternehmen. Zu unserem Verantwortungsbereich gehört auch die Lieferkette. Als wichtige Maßnahmen haben wir hier einen Lieferanten-Kodex („Supplier Code of Conduct“) eingeführt, um Nachhaltigkeit auch in die Beschaffungsprozesse zu integrieren. Er orientiert sich an den Prinzipien des Global Compact sowie an den im Sto-Leitbild festgehaltenen Wertvorstellungen und verlangt von unseren Lieferanten, diese zu akzeptieren und damit gewisse Mindestverpflichtungen einzugehen. Darüber hinaus fordern wir unsere Zulieferer auf, Auskunft über wichtige ökologische, ökonomische und soziale Indikatoren zu geben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen in die zweimal jährlich stattfindende Lieferantenbewertung ein und werden bei Bedarf im Rahmen von Vertragsgesprächen diskutiert.
Download Lieferantenkodex (PDF) | 356 kB
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Biodiversität
Biologische Vielfalt – oder Biodiversität – umfasst die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Nur intakte Lebensräume mit hoher Artenvielfalt ermöglichen heutigen und zukünftigen Generationen eine gute Lebensqualität. Ganz selbstverständlich nutzen wir täglich „Dienstleistungen“ der Natur, die für Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar sind. Umso wichtiger ist es, biologische Vielfalt zu fördern: als Umwelt- und Ressourcenschutz, als Quelle der Inspiration und Bionik, als ästhetischen Wert und zur Erholung.
Ein sinnvoller und niedrigschwelliger Einstieg in das unternehmerische Biodiversitätsmanagement ist die naturnahe Gestaltung des eigenen Firmengeländes. Mit Unterstützung der Bodensee-Stiftung fand daher im Frühjahr 2014 eine Erstberatung zum Projekt „Naturnahe Firmengelände“ im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt an den Standorten Donaueschingen und Stühlingen-Weizen statt.
Bereits 2010 wurde das Projekt „Sto-Weiher“ durchgeführt. Auszubildende haben ein verwildertes Biotop in unmittelbarer Nähe des Firmensitzes in Stühlingen-Weizen mit Unterstützung eines Experten des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) wieder zugänglich gemacht. Auf diese Weise lernten die Beteiligten nicht nur viel über Flora und Fauna, sondern auch, wie man strukturiert und zielorientiert arbeitet. Als schöner Nebeneffekt wurde ein wertvoller Regenerationsbereich für Mitarbeiter, Kunden und Gäste geschaffen. 2013 würdigte der Verband der chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI) dieses Engagement mit dem Landessieg des Responsible Care Preises.
Ebenfalls am Hauptstandort wurde im angrenzenden Ehrenbach zum Erhalt der Biodiversität eine Fischwanderhilfe (Fischtreppe) errichtet. -
Auszeichnungen und Innovationen
Unsere österreichische Tochter Sto Ges.m.b.H. sicherte sich 2014 gleich zwei CSR-Trophäen. Nach der Auszeichnung mit dem Kärnten-Trigos in der Kategorie Großbetriebe im Mai gelang es dem Team um Geschäftsführer Walter Wiedenbauer auch die CSR-Trophäe auf Bundesebene erstmals in der Firmengeschichte nach Kärnten zu holen. Überzeugen konnte Sto mit seinem ganzheitlichen Engagement in Sachen Corporate Social Responsibility. Die Jury beeindruckte dabei die Weiterentwicklung, die die Sto Ges.m.b.H. in den vergangenen Jahren vollzogen hat. „Durch einen konzernweit gültigen Lieferantenkodex sowie den Fokus auf regionale Produktion und Beschaffung beweist Sto, dass Nachhaltigkeit in der Lieferkette ein echtes Anliegen ist“, so die Jury. Auch der Fokus auf ökologische Produktinnovation sowie die kontinuierliche Verkürzung der Transportwege überzeugten das Gremium von der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens.
Dasselbe Anliegen hielt die Sto SE & Co. KGaA schriftlich fest: Dr. Eike Messow, Leiter Nachhaltigkeit, unterzeichnete Ende Mai 2014 in Stuttgart-Fellbach gemeinsam mit Umweltminister Franz Untersteller die Charta der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) des Landes Baden-Württemberg. Damit zählt Sto zu den ersten Unternehmen des Landes, das sich zu den zwölf Leitsätzen und Zielen nachhaltigen Wirtschaftens verpflichtet. Umweltminister Franz Untersteller betonte bei der feierlichen Unterzeichnung: „Sozial verantwortungsvoll, umweltbewusst und ressourcenschonend handelnde Unternehmen sollen zu einem Markenzeichen der baden-württembergischen Wirtschaft werden.“ Er hoffe, dass noch viele Unternehmen diesem positiven Beispiel folgen und die Charta unterzeichnen werden.
Im Juli 2014 wurde die Sto SE & Co. KGaA für ihr Engagement am Pilotprojekt der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ ausgezeichnet. Die Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ wurde 2013 gemeinsam vom Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) ins Leben gerufen. Sie entwickelte wichtige Leitlinien für die chemische Industrie in Deutschland und bietet verschiedene Instrumente zur konkreten Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmen an. Sto beteiligt sich an den Aktivitäten und wurde im Juli 2014 für die Teilnahme am Pilotprojekt ausgezeichnet, das u.a. einen umfassenden Selbstbewertungsworkshop mit einer Stärken- und Schwächenanalyse sowie konkreter, abteilungsbezogener Maßnahmen umfasste.
Ebenfalls im Juli 2014 wurde Sto für den CSR-Preis der Bundesregierung Deutschland nominiert. Damit gehört Sto zu den fünf Finalisten in der Kategorie „Unternehmen mit 500 bis 5.000 Mitarbeitern“. Insgesamt wurden 21 Unternehmen in vier Kategorien nominiert, die ihre langfristigen Strategien und Aktivitäten in den Bereichen Unternehmensführung, Produkte und Lieferkette sowie Arbeitsplatz, Umwelt und Gemeinwesen in einer Managementbefragung präsentiert haben. Die Preisverleihung findet am 17. September 2014 in Berlin statt.
Auf Produktebene hat 2013 der Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) das Innendämmsystem StoTherm In Aevero mit dem „Preis für Produktinnovation 2013“ prämiert. Staatssekretär Rainer Bomba übergab die Auszeichnung auf der Architekten-Leitmesse BAU in München an Günter Rudolph, Sto-Produktmanager für Funktionale Wandsysteme. Die Jury überzeugte der „hohe Innovationscharakter, insbesondere für die Anwendung beim Bauen im Bestand“. Herzstück des diffusionsoffenen, kapillaraktiven und hoch wärmedämmenden Systems ist die Dämmplatte aus Aerogel. Aufgrund ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit genügen in der Regel bereits sehr dünne Dämmstärken, um EnEV-gerechte Dämmwerte zu erreichen.