Die Freiheit der Form: Coal Drops Yard
Projekt Coal Drops
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Durch die Brücke ist der Innenhof witterungsunabhängig für Veranstaltungen nutzbar. Foto: Luke Hayes, London
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Die durchgehend verglaste Verbindungsbrücke führt die beiden Bestandsgebäude aus Backstein zusammen. Foto: Hufton+Crow, London
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Der grobe Putz an der Untersicht (Stolit, Korn 6) erinnert dank metallischer Lichtreflexe an nasse Kohle. Foto: Hufton+Crow, London
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Blick auf das neue Einkaufszentrum aus Richtung Südwesten. Foto: Luke Hayes, London
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Durch die expressive Verlängerung der beiden Dächer entstand eine spektakuläre Verbindung der beiden Hallen. Foto: Luke Hayes, London
Im Londoner Stadtteil Borough of Camden wurde 1852 der Bahnhof King‘s Cross fertiggestellt. Unmittelbar angrenzend an diesen zentralen Verkehrsknotenpunkt war seinerzeit auch das „Coal Drops Yard“ als Hauptkohlenlager für das viktorianische London errichtet worden. Auf insgesamt vier Gleisen fuhren hier voll beladene Züge aus den Kohlerevieren im Norden des Landes in zwei langgestreckte, jeweils doppelgeschossig ausgebildete Lagerhallen ein, von wo aus die Ladung dann an die vorgesehenen Zielorte in der Stadt transportiert wurde.
Das alles ist längst Geschichte. Denn trotz der hohen Grundstückspreise in London standen die beiden Backsteinhallen bereits seit Ende der 1990er-Jahre leer. Erst 2014 wurde das Londoner Heatherwick Studio mit der Umnutzungsplanung für das Areal beauftragt. Ausgehend von dem Wunsch des Auftraggebers, der King‘s Cross Central Limited Partnership, die zur Verfügung stehende Fläche als Standort für eine ungewöhnliche Shopping-Mall zu nutzen, entwickelten die Planer einen überaus dynamischen Entwurf, der den Bestand auf spektakuläre, dabei aber äußerst respektvolle Weise für die völlig veränderte Funktion nutzbar macht.