Hotelneubau stimmig ins Stadtbild eingegliedert
Hotelneubau in Jena
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Die nach Osten gelegene Straßenfassade des Hotelneubaus ist geprägt von den Bändern, in denen massive Fassadenelemente und farbig abgesetzte Putzflächen die Fenster verknüpfen.
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Die abgerundete „Ecke“ verleiht dem Baukörper Leichtigkeit. Foto: Christian Günther, Leipzig
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Sichtbetonwände in Ortbetontechnik im Erdgeschoss erinnern an die sanft gewellte Struktur eines Vorhangs. Foto: Christian Günther, Leipzig
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Die Fassadenbänder ziehen sich um die Rundung in die südliche Brandwand und nehmen dieser die abweisende Strenge. Foto: Christian Günther, Leipzig
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Auch die zum Innenhof gelegene Seite spielt mit dem Stilelement der Rundung und dem Wellenmuster. Foto: Christian Günther, Leipzig
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Auf dem hochdämmenden Fassadendämmsystem zeigen zart getönte Putzflächen, massive Architekturelemente und Profile ein handwerklich perfekt ausgeführtes Miteinander. Foto: Christian Günther, Leipzig
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Die Architektin Sabine Walther entwarf den Erweiterungsbau für das Jenaer Traditions-Gasthaus und Hotel „Zur Noll“. Foto: pivopix Christoph Große, Berlin
In der altehrwürdigen Universitätsstadt Jena findet sich in der Unterlauengasse die Gastwirtschaft „Zur Noll“. Das seit 1864 bestehende Wirtshaus umfasst heute einen Restaurant- und Hotelbetrieb. 2016 fiel die Entscheidung, die Hotelkapazität durch einen Neubau zu erweitern. Die Jenaer Architektin Sabine Walther wurde beauftragt, einen Ergänzungsbau zu entwerfen, der die bestehenden 22 Hotelzimmer um weitere 23 ergänzt.
Das Viertel am Rande der Altstadt ist geprägt von historischen Bürger- und Handwerkerhäusern. Der Baukunstbeirat der Stadt Jena nahm demzufolge von Anfang an Einfluss auf die Planung. Das neue Eckgebäude sollte gleichermaßen markant und gut integriert in das bestehende Denkmal-Ensemble sein. Und es galt noch weitere Hürden zu überwinden: Die Gründung des viergeschossigen Neubaus war schwierig, da der Untergrund aus Flusskies besteht. Eine Durchfahrt musste den Innenhof auch für Feuerwehrfahrzeuge erschließen, und die Südfassade hatte den Anforderungen an eine Brandschutzwand zu genügen. Dass dieses enge Korsett aus Vorschriften, Anforderungen und Notwendigkeiten nicht zu einer beliebigen Investorenarchitektur – garniert mit einigen historischen Zitaten – führte, verdankt sich dem Mut der Bauherrin und dem Fingerspitzengefühl der Architektin.